Madrid, die zweitgrößte Stadt der EU hat uns vom ersten Moment an gecatcht.
Wir verbrachten 5 Tage dort und hätten es auch noch länger in Spaniens bunter Hauptstadt aushalten können. Sie ist in vielerlei Hinsicht der Mittelpunkt Spaniens, weswegen geografisch viele Orte von der Hauptstadt aus gut erreichbar sind. 

Die Einwohner*innen Madrids nennen sich selbst „Gatos“, auf deutsch Katzen, was wir sehr sympatisch finden und womit wir uns selbst als Katzenliebende gut identifizieren können. 
Der Spitzname stammt daher, dass ein spanischer Soldat mit seinen katzenhaften Kletterkünsten die Stadt Madrid unter die christliche Herrschaft gebracht hat, indem er die, von den Mauren, errichtete Stadtmauer erklommen hat. 

Natürlich haben wir lange nicht die ganze Stadt ansehen können und kennen daher bei weitem nicht jede Ecke. Aber wir teilen gerne unsere persönlichen Highlights in diesem Blogbeitrag mit euch. Habt ihr noch andere Must-Sees hinzuzufügen, dann schreibt sie gerne unten in die Kommentare.

Unsere Highlights von Madrid

Die Architektur

Sie hat uns sofort verzaubert. Wir lieben bunte und prunkvolle Altbauten, wovon es in Madrid an jeder Ecke einige zu sehen gab. Besonders auf den eleganten Boulevards, wie der Gran Via als Hauptstraße, die sich prachtvoll durch Madrids Zentrum zieht, könnt ihr einige Prachtbauten bestaunen. 
Für uns erhält Madrid seinen optischen Charme durch den Mix aus schicken Altbauten und bunter Streetart. Diese findet ihr verstärkt in den Vierteln Malasaña und Chueca – dazu später mehr…

Der Mercado de San Miguel

Er liegt im Herzen Madrids und verfügt über mehr als 20 Stände mit traditionell-regionalen und hippen, internationalen Köstlichkeiten. Das Gebäude ist von 1915 ist das Originalgebäude des vor über 100 Jahren eröffneten Marktes an diesem Platz. Im Retro-Ambiente der altehrwürdigen Markthalle könnt ihr frisches Obst, köstliche Fischgerichte oder klassische Tapas genießen oder euch einfach nur an den, kunstvoll drapierten Köstlichkeiten, sattsehen.

Der El-Rastro-Flohmarkt

Beim Open-Air Flohmarkt El Rastro haben wir wundervolle Vintage-Hemden zum kleinen Preis erstanden. An Home-Deko-Artikeln hätten wir auch so Einiges mitnehmen können, aber aus Platzmangel haben wir es gelassen. 
Der El-Rastro-Flohmarkt bietet Flohmarktliebenden den idealen Sonntag zum Bummeln und Stöbern an zahlreichen, kreativen Ständen mit der perfekten Mischung aus Schmuck, Kunst, Kleidung, Deko und vielem mehr.
Trotz der Hitze war das Schlendern entlang der Stände sehr angenehm für uns, denn es waren weitläufig Sonnensegel gespannt.
Finden könnt ihr den bekanntesten Flohmarkt Spaniens zwischen der CalleEmbajadores und der Ronda de Toledo, südlich von der Metrostation „La Latina“.
In den umliegenden Straßen könnt ihr zahlreiche Cafés und Antiquitätenläden finden. Viele davon sind auch am Sonntag geöffnet.

Der Retiro Park

Hier haben wir die Füße nach dem Stadt- und Flohmarktbummel erstmal hochgelegt, die Natur genossen und einfach mal durchgeatmet. 
Viele Einheimische kommen  zum Picknicken und Entspannen her. Der Park ist damit, dass er am Rande der Innenstadt liegt, nicht schwer zu erreichen. Er ist, gemeinsam mit der Straße „Paseo del Prado“ seit unserem Besuch (😀 Juli 2021) auf der Liste der UNESCO-Welterbestätten verzeichnet, zurecht wie wir finden. 

Die Stadtviertel Malasaña und Chueca

Beide Viertel hatten tolle kleine Cafés, süße kleine Lädchen und ein entspanntes Flair zu bieten. Besonders gefallen haben uns YK Accessoires (Boutique), RetroCity (Secondhand) und viele der umliegenden Secondhand-Shops. 

Chueca ist als das LGBTIQ+-Viertel über Spaniens Stadtgrenzen hinaus bekannt und als wir dort Ende Juli waren, hingen in vielen Straßen Regenbogenflaggen. Wir wissen nicht, ob das immer so ist, aber wir finden es toll. 🌈
Das Viertel ist voller Leben und gab uns das Gefühl, uns gar nicht satt sehen zu können. 
In den 90er Jahren war das Viertel zwar auch sehr lebendig, jedoch weil es eine Anlaufstelle für Drogenhandel und Prositution war. Seit sich die LGBTIQ+-Szene in dem Viertel niedergelassen hat, ist es zu Spaniens bekanntestem LGBTIQ+-Viertel geworden.

Das Viertel Malasaña ist auch unter dem Namen Universidad bekannt. Es liegt zentral und bietet viel für Student*innen und daher leben dort einige von ihnen. Taucht ein in die Kneipenkultur und die Streetart des Viertels!

El Prado

Ein Must-See für alle Museumsliebhaber*innen, denn es ist eins der bedeutendsten und bekanntesten Museen der Welt. Allein das neoklassizistische Gebäude ist einen Besuch wert. Auch der Architektur des Prados, deutsch „Wiese“, ist eine Ausstellung gewidmet. 
Wir raten euch viel Zeit einzuplanen, da es 2 Etagen gibt, welche beide riesig sind.

Wir waren irgendwann ziemlich erschlagen, aber es war unfassbar schön so viele wertvolle und einzigartige Gemälde auf einem Fleck bestaunen zu können. 
Im El Prado könnt ihr mit fast 4900 Werken die weltweit bedeutendste Sammlung spanischer Malereien ansehen. Auch die Gemälde von holländischen Künstler*innen, wie beispielsweise Rembrandt, und anderen bekannten Maler*innen, zum Beispiel von Dürer, Botticelli, Caravaggio oder Bosch

Amelie haben die Triptichone von Bosch sehr gut gefallen, besonders „Garten der Lüste“. Björn war davon ebenfalls sehr angetan und fand außerdem „Las Meninas“ von Diego Velazques, sowie Juan Bautista Maínos „besonders beeindruckend. 

Der Garten der Lüste (Hieronymus Bosch)
Las Meninas (Diego Velàzques)
geschnittener Magi
Die Anbetung der Könige (Juan Bautista MaínoI

Die Kathedrale von Madrid

oder auf spanisch die „Santa Iglesia Catedral Metropolitana de Santa María la Real de la Almudena“ ist eine, im Mix aus neoklassischen und barocken Elementen gestaltete katholische Kirche, welche die Form eines Kreuzes hat. 
Der Innenraum ist im neogotischen Stil gestaltet und hat damit etwas einzigartig Modernes. Wir mochten sowohl den Innenraum als auch die Außengestaltung gern.
Im Innenraum in einer Nische befindet sich die Statue der Jungfrau von Almudena, die Namensgeberin der Kathedrale und sogar Stadtpatronin Madrids ist. 
An dieser Nische wurde die Statue bereits im 8. Jahrhundert vor den muslimischen Angreifern, die die Stadt im Sturm eroberten, versteckt. Die Legende besagt, dass 1085 während der  „Wiedereroberung“ Madrids durch die Christen die Stadtmauer genau an der Stelle, an der die Jungfrauenstatue versteckt war  in sich zusammen fiel und die Jungfrau von Almudena den Kämpfenden erschien.

Bestimmt 3 Stunden lang haben wir uns bei der Kathedrale und an dem umliegenden Platz aufgehalten. Denn die Kathedrale ist auf einer Anhöhe erbaut, von welcher aus man einen unendlich weiten Blick über das Umland der Hauptstadt hat.
Gegenüber der Almudena-Kathedrale befindet sich außerdem der Königspalast von Madrid, welcher im April bis September montags bis samstags von 10:00-19:00 Uhr sowie sonntags von 10:00-16:00 Uhr zu besichtigen ist. In den Monaten Oktober bis März ist der Palast unter der Woche bereits um 18 Uhr geschlossen. Aktuelle Infos findet ihr hier.
Leider waren wir sonntags nach 16 Uhr vor Ort, weswegen wir das klassizistische Meisterwerk nur von außen bestaunen konnten. Im Innenraum sollen sich auch einige Kunstausstellungsstücke befinden. Die Königsfamilie werdet ihr dort allerdings nicht antreffen. Sie residieren nordwestlich der Hauptstadt im Zarzuela-Palast.

Die Gran Via

Auf der 1,3 km langen Gran Via, Madrids riesiger zentraler Einkaufsstraße findet ihr zahlreiche Geschäfte, Restaurants und Cafés. Von Boutiquen bis zu den bekannten Mode- und Gastronomieketten ist alles dabei. 
Zu jeder Zeit, besonders jedoch abends, könnt ihr hier zahlreichen Straßenkünstler*innen bei ihren Vorführungen zuschauen. 
Wir hatten das Glück eines Abends einem Michael Jackson Double zuschauen zu können. Gerade im Umkreis der gleichnamigen Metrohaltestelle ist immer etwas los. 
Die Gran Via lädt mit ihrer lebhaften Art sowie den zahlreichen prunkvollen Gebäuden zum Flanieren und Umsehen, nicht nur in den Geschäften, ein. Für uns als begeisterte Stadtbummler*innen ein wahrer Genuss!

Die Bank von Spanien

Die Bank von Spanien ist eines der imposantesten Bauwerke Madrids, das in einem Mix aus verschiedenen Stilrichtungen errichtet wurde und dafür sogar die Goldmedaille der Nationalen Ausstellung der Schönen Künste erhielt.
In der Bank, die Teil des Europäischen Zentralbanksystems ist, werden neben der zentralen Abwicklung und Überwachung aller spanischen Bankgeschäfte und der Verwahrung von Geldreserven im Wert von 67,3 Milliarden Euro, außerdem Kunstwerke, wie z.B. Werke von Goya, ausgestellt. Teils finden sogar begehbare Ausstellungen statt.

Wusstet ihr, dass der Tresor der Bank von Spanien näher sein könnte, als man denkt?!
Angeblich befindet er sich unterirdisch in der Nähe des vorgelagerten Brunnens, welcher Teil einer Tresoranlage sein soll. Im Falle eines Überfalls dient der Brunnen der Flutung des unterirdischen Tresorraums.

Der Präsident der Bank von Spanien wird übrigens vom spanischen König ernannt.

Madrid-Food-Guide

Spaniens Küche ist je nach Region sehr vielfältig, hat eine jahrhundertealte Tradition und ist über die Landesgrenzen hinaus weltberühmt.
Madrid beherbergt unter anderem das älteste Restaurant der Welt!
Ein Jammer, dass es unserem Foodie-Champion* Amelie während unseres Andalusien-Trips vom Magen und Darm her nicht so gut ging und Björn wegen der Hitze wenig Hunger hatte. Sonst wären wir sicherlich dort eingekehrt.

Unsere Freunde Chad & Claire haben jedoch das Essen dort getestet und sich im ältesten Restaurant der Welt einmal genaustens umgesehen. Schaut doch bei ihnen im Youtube-Video, wie das älteste Restaurant der Welt aussieht und was es kulinarisch zu bieten hat. 
Und folgt den beiden gern auf Youtube! 😊

Als Weltstadt fanden wir in Madrid auch Küchen aus aller Welt vor.
Wusstet ihr übrigens, dass in Madrid meist erst um 21:30 Uhr Abend gegessen wird? Davor ist bereits Zeit für kleine Tapas und Aperitife, aber die eigentliche Mahlzeit findet recht spät statt. So haben wir uns auch die vollen Lokale bis gegen Mitternacht erklären können. 
Als Foodies zieht es uns in Städten vor allem auf Märkte und Markthallen, in die es auch die Einheimischen zieht, was uns signalisiert, dass wir dort sehr gut essen können.
In Madrid gibt es den bekannten Mercado San Miguel, den wir dann auch recht schnell nach unserer Ankunft angesteuert haben. Eine schöne, alte Markthalle, mit Glaswänden aus dem 20.Jhdt., in der Essenträume wahr werden. Von herzhaft-leicht bis süß-üppig, von regional bis international- hier bekommt man vieles, was das Herz und der Magen begehrt.

Wir haben einen Stand gefunden, die „Mozzarella Bar“, an dem es allerhand Minitoasts in Quadratform mit sehr kreativen Mozzaralla+x- toppings in den unterschiedlichsten Geschmacksrichtungen gab. Alle im Preisrahmen von 2-5 Euro, je nach Belag. Neugierig entschieden wir uns für eines mit Olivenöl, Fior di Latte und Lachs- es war köstlich!
Die Bilder konntet ihr bereits oben beim Abschnitt über den Markt bestaunen.

Da wir kein Frühstück in unserer Unterkunft hatten, haben wir uns in Madrid auf die Suche danach gemacht. Hier sind wir im hippen Viertel Malasaña auf den „Brunch Club“ gestoßen. Ein gemütlicher Laden, in dem ihr unbedingt die Brote mit Avocadocreme, Lachs und pochiertem Ei probieren solltet – ein Traum.

Björn als der gefühlt größte Pasta-Fan auf Erden konnte es auch in Spanien nicht lassen, mit italienischem Essen fremdzugehen und fand im „Oven Mozzarella“ seine Pasta-Offenbarung- die Pappardelle mit Trüffeln sind Weltklasse.

Einmal in Madrid, konnten wir doch nicht aus der Stadt wieder wegfahren, ohne Tapas („Käppchen“) zu essen, wofür die Stadt so berühmt ist.
Es heißt, dass der Ursprung des Wortes „Tapa“ von dem alten Brauch stammt, als die Gläser und Krüge mit einer Scheibe Brot oder anderem Essen bedeckt wurden, um zu verhindern, dass Fliegen und Mücken hineinfliegen. Eine Anekdote sagt auch, dass zu seiner Zeit König Alfons X befahl, Wein nicht ohne eine entsprechende Beilage zu servieren, um zu vermeiden, dass Gäste betrunken werden.
Wir fanden unser Tapas Glück in der Taberna La Descubierta. Hier gab es zu jedem Getränk, was wir bestellten, eine Tapasspeise der Wahl, umsonst.

Unser Rollstuhl-Check für Madrid

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