Du hast schon sooo viel Tolles über Costa Rica gehört, aber über die Hauptstadt dieses wunderschönen Landes noch so gut wie gar nichts?
Dann geht es dir, wie es uns ging, als wir Costa Rica zur Weihnachtszeit 2021 für 6 Wochen bereist haben.
Woran das liegt? Costa Rica ist einfach bekannt für seine atemberaubende Flora und Fauna und das „Pura Vida“ Lebensgefühl, nicht aber für seine Hauptstadt.
Aber es gibt auch wirklich schöne Städte in dem kleinen mittelamerikanischen Land.
Eine davon ist für uns beide San José.
Warum, erzählen wir dir hier im Beitrag gern ausführlich.
Inhaltsverzeichnis:
Facts
Starten wir diesen Artikel mit ein paar spannenden Facts zur Hauptstadt Costa Ricas:
1. Sie liegt 1170 Meter über dem Meeresspiegel.
2. Die Lebensqualität in San José: Platz 113 von 231 Städten weltweit (Stand 2018)
3. San Josés Verkehrs- und Straßenstruktur ist im Schachbrettmuster angelegt.
4. Die Stadt ist Sitz des interamerikanischen Gerichtshof für Menschenrechte – cool oder?
5. Theoretisch liegt Costa Ricas Hauptstadt mitten im Regenwald. Daher ist außerhalb der Stadtgrenzen recht schnell Grün zu finden.
6. Es regnet in San José im Durchschnitt 170 Tage im Jahr.
7. Sie ist eine der sichersten Städte in ganz Mittelamerika.
8. San José ist nach Joseph von Nazareth benannt.
9. 1/3 der gesamten Bevölkerung von Costa Rica lebt in der Hauptstadt San José.
10. Sucht man im Internet nach San José, so erscheint zuerst das gleichnamige us-amerikanische San José, was in Kalifornien liegt.
Sehenswertes in San José
PARQUE CENTRAL:
Wir fanden den Parque Central sehr gemütlich und empfehlen dir daher während eurer Sightseeing Tour durch Costa Ricas Hauptstadt hier eine Pause einzulegen und vielleicht mit einem Teilchen auf der Hand, die vorbeigehenden Leute zu beobachten und dien Vibe der Stadt auf dich wirken zu lassen.
CATEDRAL METROPOLITANA:
Gegenüber des Parks liegt die Cathedral Metropolitana de San José. Dort waren wir ehrlich gesagt nicht drinnen, aber die Kirche ist eine katholische, die im klassizistischen und barocken Baustil 1878 original so, wie sie jetzt besteht, errichtet wurde. Die Kathedrale bietet einen stufenlosen Zugang für Rollstuhlfahrende.
THEATER:
San José hat eine Reihe von Theatern, viele davon mit europäisch inspirierter Architektur. Diese Gebäude sind die Haupttouristenattraktionen der Stadt, nicht nur wegen ihrer Architektur, sondern auch wegen der kulturellen, musikalischen und künstlerischen Darbietungen und Aktivitäten, die die traditionelle und moderne Kultur Costa Ricas beinhalten.
Das Nationaltheater von Costa Rica wurde 1897 fertiggestellt. Es gilt als architektonisches Juwel der Stadt San José und steht stellvertretend für die politische und wirtschaftliche Periode, in der es erbaut wurde. Deswegen ist es ein costaricanisches Nationaldenkmal/-erbe.
Vor allem von innen soll das Nationaltheater unglaublich prunkvoll gestaltet sein. Wir waren nicht drinnen, würden aber gern mal hören/sehen, wie es aussieht.
Es gibt 2 weitere besonders bedeutende Theater in San José. Sie heißen „El Teatro Variedades“ (1892), als San Josés ältestes Theater, und das „Melico Salazar Popular Theater“.
MERCADO CENTRAL:
Die große, typische mittelamerikanische Markthalle mit verwinkelten kleinen Gassen, die durch mehr als 200 Stände, führen, verführt dich auf jeden Fall mit ihrem Charme zum Schlemmen oder Souvenirs Shoppen. Unser Tipp: Probiere das „Helado de Canela“, ein Zimt-Eis, das traditionell hergestellt wird. Es war unfassbar lecker.
Der Haupteingang des Zentralmarkts befindet sich an der Ecke der Calle 6 und Avenida 1.
ESCUELA BUENAVENTURA CORRALES BERMÚDEZ-OFFICIAL:
Sie ist die älteste Schule Costa Ricas, erbaut 1896. Bekannt ist die heutige Grundschule wegen ihrer außergewöhnlichen Architektur im Stil des Eifelturms. Deswegen wird sie auch „Edificio Metalico“, also „Eisengebäude“ genannt. Spannend fanden wir, dass das Gebäude in Belgien entworfen und die Einzelteile dann per Schiff nach Costa Rica gebracht und zusammengefügt wurden. Am 29. Juli 1980 wurde es zum Denkmal von nationalem historischem und architektonischem Interesse erklärt.
In der Nähe liegen die Parks Parque España und Parque Morazán, die wir ebenfalls sehr sehenswert fanden.
Der Park España ist eher naturbelassen und erinnert einen daran, dass Costa Rica ein tropisches Land ist. Der Park soll Costa Rica zeigen, wie es vor der Kolonialisierung durch Spanien eins war.
Unter den Denkmälern im Park findest du unter anderem die Statue des spanischen Konquistadors Juan Vázquez de Coronado.
Der Park Morazán hingegen wimmelt von gemachten Beeten und hippen Kunstwerken. Er ist ein Hotspot für kulturelle Angebote und daher einer der wichtigsten Plätze von San José. Benannt wurde der Park nach Francisco Morazán , dem Staatsoberhaupt des Landes im Jahr 1842. Der Morazán Park liegt im Viertel „El Carmen“.
MUSEO DEL ORO PRECOLUMBINO:
So heißt das costaricanische Goldmuseum auf spanisch. Du findest es in der Nationalbank von Costa Rica auf der Plaza de la Cultura, direkt im Innenstadtbereich und es lohnt sich nicht nur für Gold- oder Münzbegeisterte, aber gerade auch für letztere, denn das Museum hat eine eigene Münzabteilung.
Wir fanden das Goldmuseum besonders sehenswert und empfehlen es dir weiter, weil es so abwechslungsreich gestaltet war. Besonders in Erinnerung geblieben ist uns eine Animation über die Weltentstehung und Miniaturlandschaften.
Das Museum ist Montag bis Sonntag von 9:15 bis 16:30 Uhr geöffnet. Für Spätaufstehende wie uns, ist das manchmal ganz schön knapp. Deswegen lohnt sich auch hier das frühe Aufstehen, um deinen Museumsbesuch ausgedehnt und ohne Zeitdruck genießen zu können.
Wir waren selbst dort, weil Björn Gold sehr spannend findet, und kamen beide auf unsere Kosten.
A propos Kosten: der Eintritt für Ausländer*innen beträgt 10.880 colones, das sind 19,64€.
Mindestens genauso bekannt, wie das Goldmuseum ist das „Museo Nacional de Costa Rica“. Dort bekommst du einen umfangreichen Einblick in die Gesichte des Landes. Selbst waren wir nicht dort, daher gibt es keine Fotos oder weiteren Infos darüber.
PLAZA DE LAS ARTES:
Der Plaza de las Artes ist ein belebter Platz, auf dem du Straßenmusik lauschen, Sport treiben und verschiedenste Kunstwerke entdecken kannst. Es gibt viele Skulpturen und einige urbane Kunstwerke aus verschiedenen Materialien. Die berühmteste Statue ist der dort sitzende John Lennon.
An der Plaza de las Artes befindet sich die Iglesia la Soledad, die 1852 erbaut wurde.
Eine Abzweigung des Platzes bringt dich direkt ins einzige China Town Mittelamerikas. Eine chinesische Pagode zeigt dir den Weg dorthin.
PARQUE METROPOLITANO LA SABANA:
Die „grüne Lunge San Josés“ ist der größte und bedeutendste Stadtpark des Landes mit künstlichem See.
Hier kannst du dich vom Hauptstadttrubel erholen, ein bisschen Sport treiben oder doch lieber nur dabei Zuschauen, indem du ins Stadion gehst. Dieses befindet sich auf dem Gelände des Parks. Auch das „Museo de Arte Costarricense“ ist gleich im Park. Das costaricanische Kunstmuseum hat im alten Flughafen „La Sabana“ einen perfekten Standort für sich gefunden.
VIERTEL:
Barranco, das bunte, lebhafte Hipsterviertel der Hauptstadt: viele leckere, eher internationale Restaurants und Cafés, die zum Verweilen und Sattessen einladen.
An vielen Ecken könnt ihr schöne Streetart anschauen. Das hat uns persönlich sehr gefallen.
Weitere „Hipsterviertel“ sind „La California“, das vor allem für sein Nachtleben bekannt und bei jungen Leuten beliebt ist und das „Barrio Escalante“, im Osten des Stadtzentrums. Alle 3 Viertel sind von Streetart und hippen Cafés geprägt. Wir geben dir mal eine Auswahl an Bildern aus den Stadtteilen, damit du schauen kannst, ob die Viertel dich in ihren Bann ziehen:
Auch San José hat sein eigenes China Town. Es wird auch „Paseo de los Estudiantes“ genannt und liegt im Süden der Stadt. Ende des 20. Jahrhunderts hat es sich zu einem Handelszentrum in San José entwickelt und ist seit dem 21. Jahrhundert nun auch offiziell als China Town bekannt. Übrigens ist es das 1. Chinatown in Mittelamerika.
Food-Guide
Du bist hungrig auf einen Zwischensnack?
Geh‘ in eine der zahlreichen Panaderías und lass dich inspirieren 🤤
Panaderías sind das, was wir in Deutschland unter Bäckereien verstehen und davon gibt es in San José unzählige (Deutsche scheinen also nicht die einzigen Brot- und Backwarenfetischist*innen auf der Welt zu sein).
Wir haben uns oft mal ein Teilchen auf die Hand gegönnt und waren immer begeistert. Für Kuchen- und Teilchenliebhaber*innen ist der Besuch einer Panadería auf jeden Fall eine Geschmacksoffenbarung. Konkret empfehlen wir dir die Panadería Colombiana, um den kleinen Hunger unterwegs vorzeitig zu stillen. Es handelt sich hierbei um eine Kette, die es auch in anderen Städten in Costa Rica und weiteren Ländern Süd- und Mittelamerikas (und auch in Spanien) gibt.
In Barranco, dem Hipsterstadtviertel von Costa Rica haben wir zwei Locations getestet:
Caféoteca in Barranco: ein hippes Café, in dem du selbstgemachte Kuchen und Brote und garantiert leckeren Café und andere fancy Getränke probieren kannst.
Es gab sogar einige Milchalternativen. In dem Café haben wir super gerne gearbeitet und es war sogar rollstuhlgerecht, sogar mit barrierefreiem WC.
Der Jardin de Lolita , wo du nice internationale Köstlichkeiten vom allerfeinsten snacken kannst, war die 2. Location, die wir in San José getestet haben. Für jede*n ist hier sicher was dabei. Das Essen ist nicht gerade günstig, aber allemale günstiger als in Deutschland. Für eine Poké Bowl haben wir 6€ gezahlt, um dir eine ungefähre Preisvorstellung zu geben.
Den Mercado Central legen wir dir nicht nur als Sehenswürdigkeit, sondern auch als guten Food-Spot ans Herz. Dort haben wir aus den 200 Geschäften einen kleinen Laden mit Vanille-Zimt-Eis getestet und es war der Hammer!
Wenn wir ehrlich sind, haben wir es total genossen in San José über Uber essen zu bestellen & es dann ganz gemütlich in der wunderschönen Unterkunft zu verspeisen.
Lokale, bei denen wir gern bestellt haben, waren die italienischen Restaurants „Manu“ und „Ana“ und das costaricanische Soda „Tapia“. Amelie hat in Costa Rica mit 24 Jahren übrigens das 1. Mal Tacos von Taco Bell gegessen.
Unterkunft
1. URBN Escalante in San José für 43,75€ p. DZ (Stand Dezember 2021)
Alles! Ein hochmoderne Apartmentkomplex zum Wohlfühlen. Tolle Lage, gemeinsam nutzbarer Pool, Gemeinschaftsräume, Fitnessstudio und Waschsalon. 24h Rezeption. Nicer Wasserdruck und sehr komfortables Bad. Super ausgestattete Küche und alles blitzsauber. Hammer Ausblick über San José.
Mit 43,75€ etwas teurer als unser durchschnittliches Reisebudget pro Doppelzimmer. Wir haben ein bestimmtes Zimmer über Airbnb gebucht. Der Host hat allerdings mehrere Inserate, die günstiger oder teurer sein könnten.
Das gesamte Gebäude war rollstuhlfreundlich. Alles war ebenerdig, mehrere Aufzüge, die in alle Etagen fahren, vorhanden.
Der Poolbereich war mit Kies ausgelegt, was das Ranfahren schwierig machte. Es gab keinen Lifter. Die Gebäudetüren verfügten über Taster.
Fortbewegung
Die Anreise via Flugzeug ist wahrscheinlich die Gängigste, da die meisten Reisenden am Flughafen San José Juan Santamaría ankommen. Der Flughafen heißt zwar San José, doch er liegt ca. 20 Kilometer von der Hauptstadt entfernt, in Alajuela. Dort haben auch die meisten Autovermietungen ihren Sitz.
Bist du also mit dem Auto (hier geht’s zu unseren Roadtrip-Tipps) im Land unterwegs startet dein Roadtrip meistens hier. Falls nicht, ist San José über das gut ausgebaute Straßennetz immer schnell zu erreichen.
Du möchtest lieber mit dem Bus durch das Land fahren?
Auch dann wirst du eins von San Josés Busterminals sicherlich mind. 1x nutzen. Es gibt kein riesiges zentrales Terminal, aber dafür viele kleine, die den einzelnen Busunternehmen angehören.
Wir verschaffen uns für die Suche einer passenden Verbindung immer erstmal über Rome2Rio einen Überblick über die bestehenden Möglichkeiten.
In San José selber haben wir uns die meiste Zeit zu Fuß von A nach B bewegt. Der Stadtkern umfasst einen Bereich von ca. 8km und lässt sich deswegen unserer Meinung nach gut ohne die Nutzung von öffentlichen Verkehtsmitteln erkunden.
Es gibt jedoch auch die Möglichkeit, die Stadtbusse zu nutzen. Wir haben das allerdings nicht ausprobiert, weil Björn es für sich hinsichtlich der Barrierefreiheit entspannter fand, zu Fuß unterwegs zu sein. Die Stadtbusse sind laut unserer Recherche günstig, zuverlässig und einfach zu nutzen. Die Fahrt kostet oft nicht viel mehr als 1€ und ist problemlos, auch mit größerem Bargeld bezahlbar, denn die Busfahrer*innen sind immer mit einem Bündel Bargeld und einer Kiste voller Münzen ausgestattet.
Die Haltestellen sind allerdings nicht immer ersichtlich markiert, weswegen du dich an die Ticos und Ticas oder anhand einer Karte auf deinem Smartphone orientieren solltest.
Ist es dir zu unübersichtlich mit dem Bus durch San José zu fahren?
Dann kannst du dir jederzeit ein Taxi Rojo (rotes Taxi) rufen und individuelle Ziele deiner Wahl direkt und bequem ansteuern. Die feuerroten Taxen verfügen über ein Taximeter. Wir raten dir, darauf zu achten, dass es auch wirklich eingeschaltet ist.
Uber fährt ebenfalls in San José. Allerdings gibt es innerhalb des Landes, wie an vielen Orten auf der Welt, eine große Rivalität zwischen den Taxifaher*innen und Uber.
Am Busbahnhof von San José hat man uns mehr oder weniger versucht davon abzuhalten, einen Uber zu rufen und uns gesagt, das sei illegal in Costa Rica. Ist es aber nicht.
Von unserer Unterkunft aus sahen und hörten wir regelmäßig den Zug vorbeifahren. Der zentrale Knotenpunkt für den Zugverkehr ist ein historisches kleines Gebäude am Rande des Barrio Escalante, die Estation Atlantico.
Diese Verkehrsanbindung haben wir allerdings nie genutzt. Wenn du also in Costa Ricas Hauptstadt schonmal Zug gefahren bist, teile deine Erfahrungen gerne mit uns.