Panama-Stadt ist eine aufregende Stadt und eine mit krassen Gegensätzen.
Moderne, angesagte Stadtteile wechseln sich ab mit Stadtteilen, die bei der Stadtentwicklung offensichtlich keinen vorrangigen Stellenwert besitzen.
Dieser Gegensatz schlägt sich auch in der Barrierefreiheit und -armut im öffentlichen Raum nieder.

Panama-Stadt kann für Rollstuhlfahrende also eine Herausforderung sein, weil die Barrierefreiheit sehr unterschiedlich angegangen wird. Es gibt zunehmend Barriereabbau durch z.B. Zugangsmöglichkeiten, wie Rampen oder Aufzüge, doch vieles ist noch unerledigt.

In diesem Artikel geben wir uns eine Übersicht über unsere Erfahrungen bezüglich der Barrierefreiheit von Panama-City. 

Rollstuhlfahrer am Panamakanal

Barrierefreiheit in den Stadtteilen von Panama-City

Im Folgenden listen wir euch Stadtteile auf, von denen wir den Eindruck gewonnen haben, dass sie meistens mit asphaltierten Wegen, die weitestgehend schädenfrei, breit genug und mit Absenkungen versehen sind. Außerdem gibt es hier vermehrt stufenlose Möglichkeiten zu Ein-und Ausgängen von Gebäuden aller Art.

Amador; Bella Vista; Punta Pacifica/ Punta Patilla; Costa de Este

Was es in diesen Stadtteilen jedoch trotzdem geben kann, sind geografisch-bedingte An-und Abstiege.

Wir haben jedoch auch Stadtteile besucht, in denen Björn die Fortbewegung schwerer fiel, was vor allem daran lag, dass Gehwege, wenn sie überhaupt vorhanden waren, teilweise sehr reparaturwürdig waren oder zwischendrin auch mal Stufen hatten. Außerdem gab es kaum Gewegabsenkungen und teilweise sehr hohe Bordsteinkanten. Des Weiteren war der Untergrund mit verschiedenen Kopfsteinpflaster-Arten gestaltet.
Es gab auch kaum Gebäude mit ebenerdigen Zugängen.

Dazu zählen wir: Altstadtviertel Casco Viejo, El Cangrejo, San Francisco; Calidonia und Curundu

Zu den letzteren, beiden Stadtteilen möchten wir euch den Hinweis geben, diese, wenn dann überhaupt nur bei Helligkeit zu besuchen. Curundu ist laut den Panamaern selbst dann noch zu vermeiden.

Fortbewegung in Panama-City

ÖPNV:
Die öffentlichen Busse der Stadt, genannt Metro-Busse, sind für Menschen im Rollstuhl mitunter schwer zugänglich. Die meisten Busse sind alt und mit Treppen und weg-versperrenden Drehkreuzen ausgestattet.

Wenn ihr sie doch nehmen wollt, ist es wichtig zu wissen, dass sie kein Bargeld annehmen, also wird eure erste Aufgabe der Kauf einer Metro-Card sein.

Metro-Cards werden in einigen Supermärkten, sowie am Busbahnhof Albrook verkauft. Unser Hinweis ist, dass nicht jeder Ort, der Metro-Cards verkauft, die Möglichkeit hat, diese aufzuladen. Sucht dafür nach einem Schild Venta de Tarjeta y Recarga.

Eine Metro Card kostet 2 US-Dollar und ihr könnt soviel Guthaben auf die Karte aufladen, wie ihr möchtet.

Die meisten Fahrten in der Stadt kosten 25 Cent, außer wenn ihr entlang Corredor Nord oder Sur reist oder zum Tocumen International Airport fahrt (diese letztere Route dauert etwa zwei Stunden von Albrook). Dann kostet es 1,25$.

Mit dem Bus in die Stadt:
Sucht nach Bushaltestellen an den Hauptstraßen wie Balboa oder Central Avenue. In Panama stehen die Einheimischen höflich für ihren Bus an. Dies ist notwendig in Panama, wo die Nachfrage nach Busfahrten das Angebot bei weitem übersteigt, insbesondere zur Hauptverkehrszeit.

Die Busse haben keine Nummern, aber die Route steht auf der Frontscheibe. Ihr solltet die Straßen ein wenig kennen, um euch zurechtzufinden. Wenn ihr euch nicht in der Nähe einer Bushaltestelle befindet und den gewünschten Bus kommen seht, müsst ihr ihm winken. Der Fahrer wird wahrscheinlich für euch anhalten.

Wenn ihr in den Bus einsteigt, befindet sich beim Fahrer ein Kartenlesegerät. Haltet eure Metro-Card hoch (legt das kleine Quadrat auf der Rückseite der Karte in Richtung des Automaten). Der Automat piept und die Fahrtkosten und euer Restguthaben blinken auf dem Bildschirm. Das Gute ist, ihr könnt dieselbe Karte für mehr als einen Passagier verwenden. Geht durch das Drehkreuz und direkt die Vordersitze sind für Menschen mit Behinderungen reserviert.

Um aus dem Bus auszusteigen, drückt einen der roten Knöpfe an den Stangen.

Wenn ihr in einen anderen Bus umsteigen möchtet: Zeigt beim Aussteigen eure Karte am Kartenleser am hinteren Drehkreuz vor und ihr haben 40 Minuten Zeit, um kostenlos einen anderen Bus zu nehmen.

Mit der U-Bahn (Metro) in der Stadt unterwegs sein:
Auch wenn wir die Bussituation ausführlich beschrieben haben, haben wir sie nicht benutzt. Dafür haben wir die städtische U-Bahn öfter genommen, weil sie mit dem Rollstuhl zugänglich ist.

Die Metro der Stadt hat eine Länge von fast 16 km und umfasst auf ihrer Fahrt durch die Innenstadt 14 Stationen. Sie fährt montags-sonntags von 6:00 Uhr- 22:00 Uhr im Takt von 3-8 Minuten, je nach Tageszeit. An Feiertagen mögen die Zeiten verändert sein.

Ihr wartet in der Regel 5-15 Minuten auf eine Bahn.
Die Bahnen sind alle rollstuhlzugänglich, sprich sie haben mit jedem ihrer Wagen ebenerdigen Zugang und der erste Wagen ist als der Wagen gekennzeichnet, in dem Rollstuhlfahrer*innen einen Bereich haben, in den sie sich stellen können.
Björn hat sich nie daran gehalten, denn auch die anderen Wagen haben genügend Stellbereiche für ihn gehabt und sind für Rollstuhlfahrende nutzbar.
Aufgrund unserer Unterkunft in der Nähe der Haltestelle Lotería können wir von dieser und von der Haltestelle Allbrook berichten, die wir öfter genutzt haben.
Beide sind modern ausgebaut und über Rampen und Aufzüge erreichbar. Mit dem Rollstuhl war es kein Problem sich in den Haltestellen zu bewegen.
Laut unseren Infos sind auch alle anderen Haltestellen für Rollstuhlfahrende nutzbar.

Jede Metrofahrt kostet 0,35$ und ist nur per Metrocard kaufbar. An jeder Station gibt es Schranken mit Entwertern, in die ihr eure Card einschieben müsst, bevor ihr Zutritt zum Bahnsteig bekommt. Rollstuhlfahrende habe einen Zugang ohne Schranke, per Schwingtür.

Taxifahren in Panama-Stadt:
Zu wissen, wie die Taxis funktionieren, kann das Leben in jeder Stadt einfacher machen, selbst im Zeitalter von Fahrdiensten wie Uber und Lyft. Die Taxis in Panama-Stadt sind da keine Ausnahme. 

Als wir in Panama ankamen und aus dem Flughafen hinauswollten, kamen wir zum Taxistand.
Das hilfsbereite, englischsprachige Flughafenpersonal führte uns zu den Taxen und nannte uns den Preis von 40$. Müde und mit Gepäck beladen, waren wir froh über eine bequeme Taxifahrt. Wir hatten zudem das große Glück, dass wir uns den Preis mit einem einem Paar teilen konnten.

Das war die einzige teurere Taxifahrt in Panama, denn wir hatten gehört, dass Taxifahren in Panama-Stadt billig und einfach ist und das stimmt. Bis auf wenige Ausnahmen kann man in Panama-Stadt jedes Ziel für 1 bis 5 Dollar erreichen. Einzig die Strecke von internationalen Flughafen Tocumen in die Innenstadt bildet eben eine Ausnahme. Es gibt keine Metro-Verbindung, und nur bis zu bestimmten Zeiten Busverbindungen, und das wissen auch die Taxifahrer*Innen.


Uber:
Panama war das erste mittelamerikanische Land, in dem Uber im März 2014 an den Start ging. Heute ist Uber ein fester Bestandteil der Verkehrsinfrastruktur von Panama-Stadt.
Uber bietet in Panama-Stadt mehr Kategorien von Fahrten an als anderswo in Mittelamerika. Hier gibt es UberXL (für größere Gruppen) und Uber Black (ein Luxusfahrzeug), neben dem normalen UberX.

Eine großartige Sache ist, dass es mit Uber Assist einen Service für Menschen mit eingeschränkter Mobilität gibt. 

Hierbei handelt es sich um einen Dienst, der von Uber für z.B. (manuell) rollstuhlfahrende oder sinnesbehinderte Menschen angeboten wird.
Speziell ausgewählte Fahrer*innen leisten diesen Service, indem sie Fahrgästen Assistenz beim Ein-und Aussteigen leisten, deren Gepäck verstauen oder die Hilfsmittel sicher ins Auto ver- und entladen. Hier gibt es auch einen Tür-Zu-Tür-Service, heißt, Assistenz auf dem Weg vom Start- zum Zielort.
Die Autos dieser Fahrer*innen haben den Pluspunkt, Platz für die Hilfsmittel der Fahrgäst*innen zu haben.
Wir haben den Service nicht genutzt und sind auch mit UberX überall mitgenommen worden. Allerdings gab es in dem ein oder anderen Fall dann schon Platzprobleme für Björns Rollstuhl, da die Autos darauf nicht eingestellt waren. Geholfen haben uns jedoch 9/10 Fahrer*innen trotzdem ganz bereitwillig. Weitere Infos könnt ihr euch auf https://www.uber.com/au/en/ride/assist/ holen.

Uber ist übrigens nur in Panama-Stadt verfügbar, obwohl die Fahrer euch auf Wunsch ins ganze Land mitnehmen können. Eine Fahrt von Panama-Stadt nach David kostet z.B. ab etwa 350 US-Dollar für die etwa sechsstündige Fahrt. Fahrten innerhalb von Panama-Stadt kosten ab etwa 2 $, je nachdem, wohin ihr wollt. Die Fahrt vom internationalen Flughafen Tocumen nach Panama-Stadt kostet etwa 14 Dollar.

Dinge, die ihr als Rollstuhlfahrer*in in Panama-Stadt machen könnt

Den Amador Causeway entlanggehen und die Aussicht auf die beeindruckenden Wolkenkratzer genießen

Die Wortzusammensetzung aus Englisch und Spanisch zeigt, dass Panama-City ziemlich amerikanisch geprägt ist. Viele Bewohner sprechen sehr gut Englisch. Andere nutzen wiederum den spanischen Namen Calzada de Amador. Dabei handelt es sich um einen künstlich aufgeschütteten Damm, der die ebenfalls künstlichen Inseln Naos, Perico und Flamenco miteinander verbindet. 

Der Verkehr auf dem rund vier Kilometer langen Causeway ist überschaubar. Zusätzlich gibt es auf jeder Seite zwei breite Fahrrad-und Fußgängerwege, die ihr ganz entspannt und barrierefrei abfahren könnt. Auf der Strecke liegen verschiedene Aussichtsplattformen mit tollem Blick auf die gesamte Stadt.

Amador Causeway Aussicht Puente Americana Sonnenuntergang und Panama Kanal

Die Entstehungsgeschichte Panamas im Biomuseum kennenlernen

Wir waren in diesem Museum und können es euch uneingeschränkt empfehlen.
Wunderschön am Amador Causeway gelegen, findet ihr hier eine architektonische Perle des Architekten Frank Gehry vor. Es ist das erste Gebäude, dass er in Zentral-und Südamerika entworfen hat. Bunte, von einen Sturm durcheinandergewürfelte Schiffscontainer prägen das unverwechselbare Design. Das Museum öffnete 2014 und befasst sich hauptsächlich mit der einzigartigen Naturgeschichte Panamas als Landbrücke zwischen Nord-und Südamerika. In verschiedenen Ausstellungen könnt hier vieles zur Geologie, zur einzigartigen Flora und Fauna, aber auch zur Besiedlung und (Kultur-)Geschichte Panamas, bis hin zur Gegenwart erfahren. Auf zwei Etagen, + einem Atrium, habt ihr die Gelegenheit, vieles, sowohl interaktiv als auch in Form von Exponaten, zu erleben. Die wissenschaftliche Begleitung wird u.a.vom renommierten Smithsonian Institute wahrgenommen, was den Stellenwert des Museums unterstreicht.

Was uns gefallen hat, war, dass überall studentische Ansprechpartner*innen vor Ort waren, die uns, neben Hilfe, auch viele weitere Infos zu den Ausstellungen gegeben haben.

Das Museum ist rollstuhlfahrerfreundlich ausgebaut, was bedeutet, dass euch eine Rampe zum Eingang erwartet, als auch innerhalb des Gebäudes alles ebenerdig und mit Aufzügen zugänglich gestaltet wurde.
Es gibt zudem rollstuhlfahrerfreundliche Toiletten.

Der Eintrittspreis beträgt für Nicht-Panamaer 18 US-Dollar.


Aufzug Biomuseo Barrierefreiheit Panama City

Auf der Cinta Costera/ Malecon de Panama gemütlich spazieren

Eigentlich ist die Cinta Costera eine gewöhnliche Umgehungsstraße, die auf dem Meer einmal um die Altstadt führt. Allerdings spart man als Autofahrer mit dieser Umgehung echt viel Zeit, denn das Verkehrschaos zwischen Avenida Balboa und der Altstadt ist echt heftig.

Inzwischen führt die Cinta, nicht mehr nur als Umgehungsstraße, sondern als barrierefreier Weg vom Estadio Maracaná bis zum Viertel Punta Patilla. Dieser acht Kilometer lange Weg ist beliebt bei Fußgänger*innen, Sportler*innen und Inlineskatern Rund um den Weg sind viele grüne Parks und Sportstätten angelegt worden. Außerdem habt ihr hier die ganze Zeit einen fantastischen Ausblick auf den Ozean.

Parque Metropolitano- Einen Teil der großartigen Tier-und Pflanzenwelt Panamas in der Stadt erleben

Panama-City ist eine der wenigen Hauptstädte weltweit, bei denen der Stadtpark schon direkt zum Dschungel zählt. Im Parque Metropolitano könnt ihr innerhalb der Stadtgrenzen tolles Dschungelfeeling erleben. 45 verschiedene Tierarten und alleine 245 unterschiedliche Vogelarten sind hier zu sehen. Affen, Ameisenbären und Faultiere sind in dem Park überdurchschnittlich häufig anzutreffen.

Es gibt verschiedene Wanderwege, die ihr nehmen könnt. Einer davon ist für Rollstuhlfahrende angelegt. Auf ihm könnt ihr, auch wenn der Untergrund nicht wirklich rollstuhlfreundlich ist, weil er kiesig und steinig ist, ohne Steigungen einen Teil dieses Dschungels erkunden und auch dabei viele Tiere und Pflanzen entdecken.

Wir haben, neben diesem Pfad, außerdem den Weg zum Aussichtspunkt Cerro Cedro genommen und tatsächlich auch geschafft. Es ist ein durchweg breiter und asphaltierter Weg, der jedoch auch hin und wieder seine Löcher oder andere Schäden hat und der vor allem an vielen Punkten einen steilen Anstieg besitzt. Björn hat einige dieser Anstiege nicht aus eigener Kraft geschafft.
Oben angekommen, werdet ihr dann mit einem tollen Ausblick auf Panama-Stadt und das Umland belohnt. Hier erwartet euch eine flache Ebene, die gut befahrbar ist, allerdings auch Grasfläche, wenn ihr näher an den Rand des Aussichtspunktes wollt.

Der Eintritt kostet 4 US-Dollar und für Björn war er frei (Stand September -Oktober 2021)

Unser Tipp: Insektenrepellent und vor allem Getränke nicht vergessen. Im Park ist es enorm schwül und, je nach Jahreszeit, heiß.

Parque Metropolitano- Einen Teil der großartigen Tier-und Pflanzenwelt Panamas in der Stadt erleben

 

Panama-City ist eine der wenigen Hauptstädte weltweit, bei denen der Stadtpark schon direkt zum Dschungel zählt. Im Parque Metropolitano könnt ihr innerhalb der Stadtgrenzen tolles Dschungelfeeling erleben. 45 verschiedene Tierarten und alleine 245 unterschiedliche Vogelarten sind hier zu sehen. Affen, Ameisenbären und Faultiere sind in dem Park überdurchschnittlich häufig anzutreffen.

Rollstuhlfahren im Park Metropolitana Panama City

Es gibt verschiedene Wanderwege, die ihr nehmen könnt. Einer davon ist für Rollstuhlfahrende angelegt. Auf ihm könnt ihr, auch wenn der Untergrund nicht wirklich rollstuhlfreundlich ist, weil er kiesig und steinig ist, ohne Steigungen einen Teil dieses Dschungels erkunden und auch dabei viele Tiere und Pflanzen entdecken.

Wir haben, neben diesem Pfad, außerdem den Weg zum Aussichtspunkt Cerro Cedro genommen und tatsächlich auch geschafft. Es ist ein durchweg breiter und asphaltierter Weg, der jedoch auch hin und wieder seine Löcher oder andere Schäden hat und der vor allem an vielen Punkten einen steilen Anstieg besitzt. Björn hat einige dieser Anstiege nicht aus eigener Kraft geschafft.
Oben angekommen, werdet ihr dann mit einem tollen Ausblick auf Panama-Stadt und das Umland belohnt. Hier erwartet euch eine flache Ebene, die gut befahrbar ist, allerdings auch Grasfläche, wenn ihr näher an den Rand des Aussichtspunktes wollt.

Der Eintritt kostet 4 US-Dollar und für Björn war er frei (Stand September -Oktober 2021)

Unser Tipp: Insektenrepellent und vor allem Getränke nicht vergessen. Im Park ist es enorm schwül und, je nach Jahreszeit, heiß.

Das Herz von Panama-Stadt: Die Altstadt Casco Viejo

Die Stadt entstand, weil man sich vor den aggressiven Angriffen der Piraten schützen musste, und schon das prägte sie. Aber das ist noch nicht alles: Am Beginn des vergangenen Jahrhunderts wurde die Stadt verlassen, was dazu geführt hat, dass einige Gebäude auch heute noch heruntergekommen und ungepflegt aussehen. In den letzten Jahren hat man der Altstadt wieder Leben eingehaucht und durch immer mehr hippe kleine Geschäfte, Restaurants und Bars entstand eine angenehme Freizeit- und Urlaubsatmosphäre. Deswegen wird die Altstadt oft auch als der kleine Bruder der Altstadt von Havanna bezeichnet.

Wie fast alle Orte mit Charme entdeckt man auch diese Altstadt am besten, indem man einfach durch die Straßen schlendert und spazieren geht. Dabei kann man ihren unvergleichlichen Charakter kennenlernen und sich mit den Einheimischen unterhalten. Es lohnt sich, sich in der Altstadt auf die entspannte Atmosphäre einzulassen und immer offen zu bleiben für Überraschungen.

Es gibt aber auch einige Sehenswürdigkeiten, die ihr euch unbedingt (zumindest von außen) ansehen solltet. In der Altstadt von Panama City gehören dazu die Kirchen, wie die Iglesia de Nuestra Señora de la Merced und die Iglesia de San José mit ihrem beeindruckenden goldenen Altar und die Kathedrale, die zu den größten in Mittelamerika gehört.


Wir haben uns die Kirchen nicht von innen ansehen können, da sie wegen Covid-19 für Besucher*innen geschlossen waren.
Was die Rollstuhlfahrer-Zugänglichkeit angeht, haben wir vor ihnen Stufen gesehen. Das schließt jedoch nicht aus, dass es nicht doch einen stufenlosen Zugang gibt. Falls ihr hierzu genaues wisst, schreibt es gern in die Kommentare.

Auch die berühmten Plätze, wie die Plaza de Francia, die Plaza Bolivar und die Plaza Tomas Herrera sind sehr sehenswert.

Wir reden nicht drumherum: Der Begriff „Altstadt“ weckt bei Björn die Assoziation von Barrieren, Unzugänglichkeit und Kraftaufwand. Und die Altstadt von Panama-Stadt bildet da keine Ausnahme. Als Rollstuhlfahrende könnt ihr einige Straße, die restauriert wurden, gut befahren, ohne Kopfsteinpflaster und mit Absenkungen im Bordstein. Große Teile der Altstadt sind hingegen verfallen und das betrifft auch die Gehwege und Straßen. Stellt euch auf hohe Bordsteine, ohne Absenkungen und auf schmale Wege, die voller Löcher, Baumwurzeln und kaputter Gehwegplatten sind, ein.

Wir geben euch den Tipp auf den Straßen zu fahren, da diese oft in besserem Zustand als die Gehwege sind. Außerdem ist der Straßenverkehr gut einsehbar und viele Autos fahren langsamer als außerhalb der Altstadt.

Den weltberühmten Panama-Kanal sehen:

Der Panama-Kanal, der den Atlantik mit dem Pazifik verbindet, hat eine Länge von 81,6 km und zählt zu den wichtigsten Wasserstraßen der Welt. Im Jahr 1914 wurde dieser in Betrieb genommen und ermöglicht Schiffen seitdem die lange Fahrt durch die Magellanstraße an der Südspitze des südamerikanischen Kontinents zu umgehen.

Ihr habt z.B. die Möglichkeit, den Panama-Kanal bei einer Bootstour kennenzulernen. Sowohl Teilstrecken als auch die komplette Strecke können befahren werden.

Des Weiteren könnt ihr Wissenswertes über den Bau und die Bedeutung des Kanals im Museum/Besucherzentrum nahe den beliebten Miraflores-Schleusen erfahren sowie die riesigen Frachter beim Durchschleusen beobachten. Dabei werden die Schiffe vom Meeresspiegel 23 Meter auf die Höhe des Gatúnsees angehoben.
Wir haben das Museum in Kombination mit den Miraflores-Schleusen besucht.
Wir sind per Uber dorthin gefahren, was sehr entspannt war. Vor Ort ist der Eingang zum Museum rollstuhlfahrerfreundlich per Rampe machbar. Es erwartet euch ein mehrstöckiges Gebäude, welches im Erdgeschoss sowie auf der 1. und 2. Etage das Museum beinhaltet. Die Etagen sind an sich barrierefrei befahrbar. Allerdings verbindet sie kein Aufzug, sondern eine Rolltreppe.

Auf der 3.Etage befindet sich die Aussichtsebene, von der ihr einen schönen, weitläufigen Blick auf die Schleuse und das große Gelände des Kanals habt. Diese Etage ist per Aufzug erreichbar.

Das Besucherzentrum hat eine rollstuhlfahrerfreundliche Toilette, die Björn für gut befunden hat.

Nicht-Panamaer zahlen 10 US-Dollar Eintritt. Björn hat als behinderter Mensch 5 US-Dollar bezahlen müssen. Behinderte Personen werden auf der Eintritts-Preisliste allerdings nicht aufgeführt, weswegen der Rabatt wohl individuell vergeben wird. Verlasst euch also besser nicht darauf.

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