Boquete oder offiziell Bajo Boquete ist eine kleine, verschlafene Stadt im Westen Panamas.
Hier soll es die besten Kaffeebohnen des Landes geben. Lass‘ dir also einen frischen Kaffee vor Ort nicht entgehen!
Außerdem ist Boquete für seine Blumen, hauptsächlich Orchideen, Rosen und Chrysanthemen und Erdbeeren bekannt.
Generell leben aufgrund der entspannten Atmosphäre und dem milden Klima viele ältere Amerikaner*innen hier, die sich dort zur Rente niedergelassen haben. Auch unter Europäer*innen im Ruhestand ist Boquete beliebt.
Backpacker*innen verschlägt es ebenfalls nach Boquete. Sie wird auch als die Abenteuerhauptstadt Panamas bezeichnet.
Aufgrund der Höhenlage von 1200m gibt es zahlreiche Wandermöglichkeiten rund um Boquete.
Auch ohne, aufgrund von mangelnder Barrierefreiheit, einen kompletten Wanderweg gegangen zu sein, können wir dir versichern: Die Natur um Boquete ist unglaublich satt und grün.
Vermutlich ist die Natur so satt und grün, weil es nahezu jeden Abend in Boquete regnet. Während unseres Aufenthaltes traf das nicht nur für die Abende zu.
Die Einheimischen nennen Boquete daher liebevoll „Bajareque“, was auf Deutsch feiner Nieselregen bedeutet.
Sehenswertes
Abenteurerhightlights
Wie schon erwähnt, wir hatten so gut wie jeden Tag Regenwetter. Nicht die besten Voraussetzungen für uns, um in der Natur unterwegs zu sein. Björn kann gerade bei Regen, je nach Untergrund, nicht gut mit dem Rollstuhl fahren.
Auch nicht die beste Voraussetzung war die Höhenlage, denn Björn kann mit dem Rollstuhl ohne Hilfsmittel keine starken Steigungen überwinden.
Dennoch haben wir für dich recherchiert und stellen dir gerne vor, welche Hikes und Abenteueraktivitäten du rund um Boquete unternehmen könnt:
- Einen der Hikes im Vulkan Baru Nationalpark: Da gibt es zum Beispiel den „Pipeline Walk“ oder den „Sendero de los Quetzales“
Wir haben ein Stück des Letzteren versucht zu begehen, aber es war überhaupt nicht rollstuhlfreundlich, daher haben wir nach kurzer Zeit abgebrochen. Dort kommst du übrigens mit einem Collectivo vom Ortskern aus hin. Falls du den Weg gehst, erzähl uns gern davon in den Kommentaren. - Den Vulkan Baru selbst kann man ebenfalls besteigen. Er ist mit 3.475 Metern der höchste Punkt Panamas und die Aussicht von dort aus muss sicher atemberaubend sein.
- The lost Waterfalls: die 3 Wasserfälle im nahegelegenen Bajo Mono sind ein beliebtes Ausflugsziel.
- Rafting soll in der Region Chiriqí, in der Boquete liegt, am Besten sein.
- Canopy-Tour durch den Nebelwald in Boquete über 12 verschiedene Zip-Lines. Klettern und sich Abseilen können Anfänger*innen und erfahrene Kletternde hier.
Zu den Abenteuer-Aktivitäten kannst du hier genauer nachlesen und dir die Preise deiner Lieblingsaktivität einholen.
Den Ort kennenlernen
Durch den Ort spazieren und die Umgebung auf sich wirken lassen. Das tat uns in Boquete total gut, denn auch in der Kleinstadt ist es überall grün und zahlreiche Blumen und Pflanzen wachsen. Es gibt ein kleines, reißendes Flüsschen, über das eine Brücke führt. Von dort habt ihr eine schöne Aussicht auf die umliegende Berglandschaft.
Beim Umherlaufen auf der anderen Seite haben wir ein Oktoberfest, bzw. die amerikanische Interpretation eines Oktoberfestes entdeckt. Das Lokal ist sonst eine amerikanische Sports-Bar und hatte nur zum Oktober das Motto Oktoberfest gewählt. Es war eine lustige Entdeckung für uns!
In einem der zahlreichen Cafés kannst du einkehren und den besten Kaffee des Landes testen & eine Tour zu den Kaffeeplantagen buchen.
Thermalquellen genießen
Die „Caldera Hot Springs“ sind die heißen Quellen von Boquete und touristisch nicht sonderlich überlaufen. Laut Recherche sind sie eher ein Insider und man ist sich selbst überlassen. Wasser sollten die Besuchenden sich selbst ausreichend mitbringen und Verpflegung ebenfalls, den vor Ort gibt es keine Möglichkeiten, etwas zu kaufen.
Der Weg zu den Caldera Hot Springs ist sehr abenteuerlich und wir haben ihn nach kürzester Zeit abbrechen müssen, da er nicht barrierefrei war. Daher können wir dir den Weg nicht genauer beschreiben. Netterweise kamen recht am Anfang unseres Weges drei Fischer in ihrem Geländewagen vorbei und boten uns an, uns hinzufahren. Es stellte sich heraus, dass die letzte Strecke für uns eine Spur zu abenteuerlich war, auch wenn unsere drei neuen Begleiter sichtlich motiviert waren Björn über schmale Baumstämme und matschige Felder zu tragen. Durch den Regen war der Weg auch für andere Besuchende nur schwer passierbar.
Wir wurden stattdessen von unseren neuen Bekannten zu einer anderen, privaten Thermalquelle, gefahren. Wir wissen aber leider nicht mehr, wie sie hieß.
Boquete Bees
Wir finden die Aktitvitäten von Boquete Bees spannend und hätten zum Beispiel gern ein Honig-Tasting unternommen, doch wir hatten durch gedrückte Stimmung während unseres Aufenthalts nicht die Muße.
Vielleicht ist ja eine passende Aktivität für dich dabei, von der ihr uns dann berichten kannst. Schau‘ doch mal auf der Webseite der Boquete Bienen vorbei.
Kaffee-Tour
Da wir dachten, wir fahren bald nach Guatemala, zu dem Kaffeespot schlechthin, haben wir auch diese Aktivität ausgelassen.
Auf Tripadvisor findest du einige Angebote für Kaffeetouren.
Specials
Wenn du im Januar, Februar oder April vor Ort bist, erlebst du möglicherweise die „Feria de las Flores y del Cafe“ oder das „Festival de las Orquidias“.
Genauere Infos findest du auf der offiziellen Instagram-Seite.
Facts
- Die Stadt hat rund 6200 Einwohner, wird aber mittlerweile immer mehr von europäischen und US-amerikanischen Auswanderern als Alterssitz genutzt und ist dadurch in den letzten Jahren deutlich gewachsen.
- Bajo Boquete liegt im Norden von Panama.
- Die Landwirtschaft ist für die Einwohner*innen von Boquete ein wichtiger Wirtschaftszweig. Hier ist das Klima besonders für den Anbau von Beeren, Salate, Zwiebeln, Kartoffeln, Möhren und Roten Beten geeignet.
- Boquete wird wegen seiner Wetterbedingungen auch „Tal des ewigen Frühlings“ genannt.
Unterkunft
Agaseke Lodge in Boquete
Die Lodge war gemütlich und die Gastgeberin war sehr nett und hilfsbereit. Die Küche war geräumig und es gab viele Utensilien. Die Lage war gut. Es war ruhig und nicht weit zur Innenstadt.
Die Unterkunft war nicht sonderlich rollstuhlfreundlich.
Es gab Stufen zum Haupteingang, sowie zu den Zimmern. Die Küche war stufenlos zu erreichen. Der Kies war kein praktischer Bodenbelag. Im Zimmer war genug Platz, um mit dem Rollstuhl zu fahren. Das Bad wiederum war zu klein, um mit dem Rollstuhl hineinzugelangen.
Fortbewegung
Von Santa Catalina aus haben wir uns mit vielen anderen Rucksackreisenden ein Shuttle nach Boquete geteilt.
Da beide Orte bei Backpacker*innen beliebt sind, gibt es viele Shuttle-Angebote.
Wir sind ca. 5 Stunden gefahren und fanden es auch in Hinblick auf einen rollstuhlgerechteren Einstieg in den Bus für Björn, die beste Wahl. Auch wenn es für uns 31€ p.P. gekostet hat und damit eine vergleichsweise teuere Fahrt war.
Wenn du Lust auf ein Bus-Abenteuer hast (die lohnen sich in Panama), dann lies mal bei World on a Budget nach, wie es kostengünstig von Santa Catalina nach Boquete gehen kann.
In Boquete hast du die Möglichkeit, von den zentralen Plätzen aus, die Collectivos (Kleinbusse) zu nutzen, um kostengünstig von A nach B zu gelangen. Taxen gibt es ebenfalls.
Wir sind, dadurch dass unsere Unterkunft in Zentrumsnähe war, viel gelaufen. So hatten wir gleich einen guten Überblick über die sehenswerten Ecken der Kleinstadt.
Danach sind wir nach Bocas del Toro weiter gereist. Wir haben für den Weg dorthin ebenfalls ab Santa Catalina ein Shuttle genommen, das preislich in einem ähnlichen Bereich lag.
Die Reise nach Bocas del Toro wäre auch mit dem Bus möglich gewesen. Dafür musst du in David umsteigen.